Symptomatische Behandlung einer Allergie

Bei der symptomatischen Behandlung einer Allergie werden die Beschwerden der Betroffenen durch Medikamente gelindert. Dieser Medikamenteneinsatz bekämpft lediglich die Krankheitsanzeichen (Symptome), beseitigt allerdings nicht die Krankheitsursache.

Kind mit Asthma Quelle: Lopolo/Shutterstock.com - Copyright: Scientific DX GmbH, 2018

Zur symptomatischen Behandlung allergischer Erkrankungen gibt es unterschiedliche Wirkstoffgruppen. Vor allem die Art der Allergie sowie die Schwere der Symptome sind für die richtige Auswahl des Medikaments entscheidend. Bitte sprechen Sie vor Therapiebeginn immer mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt.

Folgende Medikamente können für eine Allergiebehandlung eingesetzt werden:

  • Antihistaminika
  • Abschwellende Mittel für die Nasenschleimhaut
  • Cortison (Glukokortikoide)
  • Leukotrienrezeptor-Antagonisten
  • Bronchienerweiternde Medikamente
  • Antikörpertherapie
  • Notfallmedikamente (EpiPen)

Antihistaminika

Als erste Wahl werden Antihistaminika für die Behandlung leichter oder mittelstarker Symptome angewendet, z. B. bei allergischem Heuschnupfen, Nesselsucht (Urtikaria) oder Juckreiz bei atopischen Ekzemen.

Histamin spielt als Botenstoff, der von Mastzellen ausgeschüttet wird, eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von allergischen Reaktionen. Antihistaminika können Rezeptoren blockieren und so die – in diesem Fall unerwünschte – Wirkung von Histamin hemmen. Die Folge ist eine Verbesserung der allergischen Symptome.

Antihistaminika können sowohl lokal (z. B. Nasenspray oder Augentropfen) angewendet werden oder auch innerlich in Form von Tabletten, Tropfen, Säften oder durch Injektionen.

Abschwellende Mittel für die Nasenschleimhaut

Entsprechende Nasensprays oder -tropfen werden (neben Antihistaminika) bei allergischem Heuschnupfen eingesetzt. Sie wirken zwar rasch, jedoch nur kurzzeitig und sollten nicht länger als zehn Tage angewendet werden, da die Wirkung andernfalls nachlässt und die Schleimhäute geschädigt werden können.

Cortison (Glukokortikoide)

Auch Cortison wird bei einer Vielzahl von allergischen Erkrankungen eingesetzt. Es wirkt entzündungshemmend und immunsuppressiv, das heißt sie unterdrücken die Immunreaktion.

Cortison gibt es in diversen Verabreichungsformen:

1. Lokal verabreichtes Cortison

  • Cortison-Cremes und Salben werden z. B. bei Neurodermitis und Kotaktekzemen zur Linderung des Juckreizes und positiven Hautveränderung eingesetzt.

  • Cortison-Nasensprays dienen zur Behandlung von Heuschnupfen, um die Schwellung und Reizung der Nasenschleimhaut zu lindern.

  • Glukokortikoid-Augentropfen zur Behandlung allergischer Bindehautentzündung.

2. Glukokortikoide zur systemischen Anwendung

Cortison kann auch systemisch in Form von Tabletten oder Spritzen eingenommen werden. Diese Verabreichungsform kommt vor allem bei schwerer allergischer Symptomatik zum Einsatz, z. B. starker Atemnot, akute Verschlechterung bestehender Symptome oder im Notfall.

Systemisch verabreichte Glukokortikoide werden nur kurzzeitig eingesetzt.

Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten

Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten können als Tabletten eingenommen werden und kommen bei leichtem bis mittelschwerem allergischen Asthma zum Einsatz. Diese Medikamente hemmen sogenannte Leukotriene, die ähnliche wie Histamin, von Mastzellen und anderen Zellen des Immunsystems freigesetzt werden und bei der Entstehung von allergischem Asthma eine Rolle spielen.

Vor allem bei Kindern und Jugendlichen wird diese Form der Behandlung häufig angewendet.

Bronchienerweiternde Medikamente

Zur Behandlung von Asthma können bronchienerweiternde Medikamente (Bronchodilatatoren) angewendet werden. Diese bewirken eine Entspannung der glatten Muskulatur in den Wänden der Bronchien – es kommt somit zu einer Erweiterung der Bronchien. Neben den Glukokortikoiden sind sie ein wichtiger Bestandteil der Asthmatherapie. Zwei wichtige Vertreter der brochienerweiternden Wirkstoffe sind Anticholinergika und Beta-2 Sympathomimetika.

Auf keinen Fall sollten Medikamente nach eigenem Ermessen bzw. nach einer ausschließlichen Internetrecherche eingesetzt werden. Bitte sprechen Sie vorab und regelmäßig immer mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt.

Antikörper-Therapien

Auch künstlich hergestellte Anti-IgE-Antikörper werden zur Behandlung von allergischen Erkrankungen eingesetzt. Diese blockieren den Antikörper IgE, der ein wichtiger Vermittler von allergischen Reaktionen ist, und minimieren allergische Entzündungen. Ein bekannter Anti-IgE-Antikörper ist Omalizumab, der sich bereits seit Jahren bei der Behandlung von Asthma, Neurodermitis und Nesselsucht (Urtikaria) bewährt.

Notfallmedikamente (EpiPen)

Das wichtigste Medikament zur Behandlung eines anaphylaktischen Schocks ist Adrenalin, auch Epinephrin genannt.

Mithilfe eines Autoinjektors (EpiPen) ist es auch dem Betroffenen möglich, das Medikament selbst intramuskulär zu verabreichen. Das Adrenalin entfaltet rasch nach seiner Anwendung seine lebensrettende Wirkung: Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, wodurch der Blutdruck erhöht und der Kreislauf stabilisiert werden.

Der EpiPen ist bei Personen mit bekannten Anaphylaxien fester Bestandteil des täglich mitgeführten Notfallsets.

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Quellen:

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